h öh er die Im pedanz von Q u e lle
und Senke (Z ie lg e rät) ist. D as
d eckt sich m it den Ü berlegun -
gen zu r Verhältnism äßigkeit ein-
gangs. Bei größeren Spannungen
(100-fach) und Strö m en (m illi-
onenfach) sow ie niedrigen Im -
pedanzen aber - also bei N e tz-,
e rst rech t aber Lau tsprech erka-
beln, die ja ein Signal führen -
w irken sich seiner M einung nach
elektrostatische Schirm e m an-
gels W irk u n g e h e r ko n trap ro -
duktiv aus. A u ch e r hält K re u z-
verschaltung und enge V ersei-
lung im Sinne gerin ger In du kti-
vität und Streeuinduktivität für
überlegen, da ein so lch e r Aufbau
ohne N achteil sow ohl e le ktro -
statischen als auch elektrom ag-
netischen Feldern gerecht w ird
und bei Lautsprecherkabeln zu -
dem für kleinere Phasenfehler
sorgt.
Für den Einzelfall schließt indes
selbst
d er
„Entstör-Papst"
-
übereinstim m end m it A ltm e is-
te r K ü h n - nicht aus,
'• • U h
\
Supra) gleiche Lautsprecherkabel mit
und ohne Schirm zu bekommen
dass auch mal ein Kabelschirm
besser
abschneidet.
Eine
elektrom agnetische
Schirm ung
etw a setzt Strassner bei seinem
To p -Lau tsprech erkabel
ein,
beim G ra n Finale-N etzkabel aus
oben genannten G rü n de n aber
(natürlich) nicht. D as Them a ist
recht kom plex, im m erhin haben
w ir es gerade in d er m odernen
U m w e lt
m it
vielfältigen
Ein-
streuungen
und
R eson anz-
effekten zu tun.
U m d er Frage des Klan gein -
flusses auch em pirisch nachzu-
gehen, haben w ir jew eils zw ei
Paar bis auf den Sch irm identi-
sche
Lautsprecherkabel
und
m ehrere bis auf den Schirm be-
ziehungsw eise
seine
Auflage
(einseitig od e r beidseitig auf den
Sch u tzleiter) identische N e tzka -
bel gegeneinander g e h ö rt sow ie
ihre Felder m it einem U m w elt-
m essgerät - genauer gesagt ei-
nem A aronia M u ltid etektor P ro -
fi II (w w w .elektrosm og.de) - im
Betrieb überprüft. D as Ergebnis,
das
nur stich prob en artig sein
kann, da w ir unm öglich auch nur
annähernd
alle
verfügbaren
N e tz- und Lautsprecherkabel in
unterschiedlichen
Längen aus-
probieren
konnten,
verblüfft
dennoch.
D enn
die
hörbaren
U n te r-
schiede zw ischen drei bis auf die
Schirm ung
beziehungsw eise
Schirm auflage identischen,guten
Lap p -N etzkab eln
Ö lfle x
F D
891/891 C Y w aren an einer Vor-
stufe d erart m arginal, dass sie
völlig vernachlässigbar erschie-
nen. Bei ein er Endstufe aber
schnitt
das
unge-
schirm te etwas bes-
ser ab, erschien dyna-
m ischer,
w ährend
die
geschirm ten Typen gleicher-
m aßen
sanfter
und
ruhiger
w irkten . D a
ist
sie, die
„B rem se “ , dennoch hier
eher eine G eschm acksache.
D e r
U n tersch ied
zw ischen
den - unkonventionell - ge-
schirm ten Supra Lo R ad 3 x 2,5
qm m
und 3x1,5
qm m
w ar
überraschenderw eise
dennoch
größer, das q u erschnittstärkere
Kabel
entschied
den W e ttb e -
w erb - auch insgesam t - für sich
und tön te zudem vollm undiger
als d er kleinere Bruder. Es ist al-
so
nicht
länger
ein
G erüch t:
D ü n n ere,anson sten ab er identi-
sche
N etzkab el
tendieren
zu
„w eniger Bass“. D as g ilt erw ar-
tungsgem äß
besonders
für
G ro ß ve rb rau ch er w ie Verstär-
ker. D am it ist eine w eitere Varia-
ble entdeckt, über die man recht
subtil ins Klanggeschehen ein-
greifen
kann. A b e r
das
nur
Das
Netzkabel
Lapp Ölflex FD
891 gibt e s-id en -
tisch - mit und ohne Kup-
fergeflechtschirm (CY). Ob man
Unterschiede hört, hängt stark vom
angeschlossenen Gerät ab
LAPP KABUL
STUftCART OLFLPX-FO B l l CY
* 1 AWM CSA
« 1
Mit dem Aaronia Multidetektar II Profi
lassen sich vom Kabel aus-
gehende Störfelder
messen
nebenher. D ie - nach außen -
gem essenen Felder w aren na-
türlich seh r verschieden.
Es überrascht w ohl nicht, dass
die elektrostatischen Felder der
abgeschirm ten
Lapp-Kabel
deutlich
(6-fach) n ied riger bis
unm essbar ausfielen als bei der
ungeschirm ten Version und die
elektrom agnetischen
Felder
kaum , beim beidseitig gesch irm -
ten aber im m erhin m inim al bes-
ser u n terd rü ckt w ur-
den.
G em äß
dem
EM V -Experten
Frie -
drich
Sch iöder
(w w w .schloeder-
em v.de)
kom m t
es
bei N etzkab eln o h -
nehin darauf an, dass
die
Schirm auflage
EM V /H F-gerecht er-
folgt. D as bedeutet
fü r
Schiöder,
den
Schirm via Beidraht
o d e r flächig und zudem beidsei-
tig,
keinesfalls
als
verdrillten
Strum pf und nur einseitig auf Er-
de zu legen.
D e r
dicke
Strum pf
brem st
nämlich HF, ve rh in d ert als fre-
quenzabhängiger
W id erstan d
deren A bleitung
und
hält sie
stattdessen
im
Schirm . D afü r
verantw ortlich zeichnet der be-
rüchtigte Skin-Effekt. D en n och
ist sich die Fachw elt auch hier
nicht völlig einig. Beinahe jeder
Elektriker w ürde
den
Schirm
nur einseitig anklem m en. Einen
Königsw eg fü r alle denkbaren
Fälle scheint es tatsächlich nicht
zu geben. D as zeigte auch der
Vergleich d e r abgebildeten Laut-
sprecherkabel. W äh re n d das m it
Schirm geflecht h ö rb ar relaxter
und m usikalischer spielte als das
te
STICHW ORT
Impedanz
Wahrend der ohmsche
Widerstand
R=U/I
streng genommen nur
für Gleichstrom gilt (0
Hertz), wird bei Fre-
quenzabhängigkeit von
Impedanz
gesprochen.
Diese enthält neben rein
ohmschen auch kapazi-
tive und induktive Kom-
ponenten.
identische u n g e sch irm te - inter-
essanterw eise w ar d e r Schirm
h ier ab er gar nicht angeschlos-
sen -
w aren die U n tersch ied e
zw ischen den Schw edenkabeln
(Supra Ply 3.4 ohne, 3.4S m it
Sch irm )
minimal. W ir
fänden
dem nach sow ohl die audiophi-
len
Experten
d er
genannten
Schirm ungsgegner als auch ein-
ze ln e V e rtre te r d er anderen Sei-
(Tom m y
Jenving,
Supra,
w w w .jenving.se)
im
H ö rte st bestätigt.
Bei
seh r
starker
Störum gebung w ird
sich ein Schirm na-
turgem äß eher güns-
tig ausw irken
kö n -
nen, w eil sein positi-
ve r Beitrag die eige-
nen
N e b e n w irku n -
gen
deutlich
über-
steigt, als bei einem
relativ
ungestörten
Szenario, w o d er Schirm unnötig
ist und dann eher selbst zu r
Stö rgrö ß e m utieren kann.
D e r streitbare Schw ede Jen-
ving verglich Kritiker, die - aus-
gehend von der nur 19 M ikro-
m eter dünnen M etallfolie seines
patentierten N etzkab els - h ör-
bare
W irb e lstro m -A u sw irku n -
gen auf G erätetrafo s befürchten,
zugegebenerm aßen
drastisch
m it Landschaftsplanern, die an-
stelle d e r benötigten Planierrau-
pe ü b er die V erw endung einer
D rah tb ü rste nachdenken.
U n d in derTat klingt bei diesem
m it 16 Euro pro M eter durchaus
bezahlbaren
N etzkab el
nichts,
aber auch gar nichts brem send.
T ro tz Schirm . Sie sehen, die 20
Jahre alte D isku ssio n w ird auch
hier nicht b e e n d e t.
..
128 STEREO H IF I-T U N IN G